Golf Launch-Monitore sind nicht nur im Winter eine sehr gute Möglichkeit, sein Golf auf ein höheres Level zu heben, fundiert mit Daten zu trainieren und einzelne Parameter zu verbessern. Hier erfahren Sie, auf welche Werte man beim Training besonders achten sollte und was diese bedeuten. Um möglichst wirkungsvoll mit einem Simulator zu trainieren, bedarf es einiger Grundkenntnisse über die erzeugten Werte. Bei jedem Schlag werden bis zu 25 verschiedene Messdaten gewonnen.
Die gemessenen Daten beschreiben den Ballflug und die Bewegung des Schlägerkopfes. Die Daten können weiter in Geschwindigkeiten, Drehungen, Weiten, Winkel, Aufpralleigenschaften und Leistungswerte wie Streuung unterteilt werden. Das Verständnis zu diesen Daten wird Ihnen helfen, Ihr Golf zu verbessern.
Wie Launch-Monitore funktionieren
Launch-Monitore sind technisch höchst anspruchsvolle Geräte. Daher ist es wichtig, sich die Grundlagen anzueignen und zu verstehen. Während des Schwungs werden einige Daten direkt gemessen und andere werden von der Software mit komplizierten Formeln berechnet.
Ein Beispiel für berechnete Daten wären Carry, Roll und Gesamtdistanz eines Schlags, denn der Launch-Monitor arbeitet nur unmittelbar vor dem Treffmoment, während des Treffmoments und einige Augenblicke danach. Oftmals landet der Ball auch in einer Leinwand, sodass die Flugbahn berechnet werden muss.
Es gibt drei grundlegend verschiedene Messtechniken:
- Kamera-basierte Messtechnik
- Radar-basierte Messtechnik
- Kombinierte Messtechnik
Ein photometrisches System (1) verwendet Hochgeschwindigkeitskameras, welche tausende Bilder vom Treffmoment aufnehmen. Diese werden in Sekundenschnelle mit einem Algorithmus verarbeitet. Die in Launch-Monitoren verwendeten Kameras sind viel, viel schneller als im Handel erhältliche Kameras und können mehrere Tausend Bilder pro Sekunde aufnehmen. Es gibt aber auch entscheidende Nachteile wie z.B. die Sensitivität der Kameras.
Ein Doppler-Radarsystem (2) hingegen verwendet für die Messung keine Kameras, sondern analysiert Wellen, die Ball und Schlägerkopf reflektieren. Diese Messtechnik ist sehr robust und anwenderfreundlich, sie stößt aber an die Grenzen, wenn es um Parameter wie die Ballumdrehung geht, denn dafür wird eine bildgebende Technik benötigt.
Die beste Datenqualität und Anwenderfreundlichkeit bekommt man mit der Kombination aus beiden Messtechniken (3). Dadurch kombiniert man die Vorteile der beiden Technologien und kann viele Nachteile der einzelnen Messtechniken beseitigen. Lesen Sie auch dazu den Artikel über die Vor- und Nachteile der einzelnen Systeme und Kaufempfehlungen haben wir in diesem lesenswerten Artikel zusammengefasst.
Wichtige Messwerte und Daten
Launch Angle – Abflugwinkel
Der vertikale Startwinkel ist ein Maß für den Startwinkel des Balls relativ zur Neigung des Bodens. Vereinfacht gesagt, wie hoch der Ball vom Boden startet. Er hat besondere Bedeutung beim Driver, denn damit lässt sich die Länge maßgeblich beeinflussen. Ein optimaler Launch-Angle trägt maßgeblich dazu bei, wie weit der Ball fliegt, zu hoch und er steigt schnell an, hat zu viel Spin und fällt gerade wieder nach unten, zu niedrig, und der Ball fällt, bevor er sein volles Potenzial erreichen kann .
Back Spin (Rate)
Back Spin ist ein Maß für die Geschwindigkeit, mit der sich der Golfball von vorne nach hinten dreht, wenn er die Schlagfläche verlässt. Wedges haben sehr viel Spin, der Driver sollte nicht zu viel haben. Ein optimaler Wert für den Driver liegt wahrscheinlich bei 2.500 U / min, während Wedges bei etwa 10.000 U / min liegen können.
Club Speed – Schläkerkopfgeschwindigkeit
Bei diesem Wert handelt es sich um die Geschwindigkeiten des Schlägerkopfs. Das Tempo des Schlägerkopfs wird beim Treffpunkt gemessen und hat direkten Einfluss auf die Schlagweite. Für jedes km/h Schlägerkopfgeschwindigkeit sind es zwei Meter mehr Distanz.
Long-Drive-Champions erreichen Schlägerkopfgeschwindigkeiten bis zu 240 km/h.
Ball Speed – Ballgeschwindigkeit
Bei diesem Wert handelt es sich um die Geschwindigkeiten des Balls. Sie wird unmittelbar nach dem Treffmoment ermittelt. Für jedes km/h Ballgeschwindigkeit erzielt man einen Meter mehr Distanz.
Long-Drive-Champions erreichen Ballgeschwindigkeiten von bis zu 360 km/h.
Smash Factor
Der Smash Factor setzt diese beiden Werte oben in Verhältnis. Es wird die Energieübertragung vom Schlägerkopf auf den Ball im Treffmoment gemessen. Je höher der Smash Factor, desto besser die Übertragung. Die Ballgeschwindigkeit wird durch die Schlägerkopfgeschwindigkeit geteilt und so ergibt sich der Smash Factor. Dabei ist der Wert von 1,5 bei einem Driver anzustreben. Das würde bedeuten, dass bei einer Schlägerkopfgeschwindigkeit von 100 km/h die Ballgeschwindigkeit bei 150 km/h liegt. Je kürzer der Schläger, desto kleiner der optimale Smash Factor (bspw. PW liegt bei 1,25).
Carry Distance – Reine Ballflugweite
Dieser Wert sagt es eigentlich schon selbst, es handelt sich um die reine Flugweite des Golfballs, ohne roll. Sie ist besonders wichtig und sollte für jeden einzelnen Schläger im Bag bekannt sein. Der Roll kann nicht gemessen werden, es kommt auf den Boden, Wind, Spin etc. an und wir bei allen Launch-Monitoren geschätzt.
Shot Dispersion – Ballstreuung
Die Ballstreuung sagt aus, wie weit der Golfball vom Ziel entfernt landen. Dies wird oft als Gruppierung mehrerer aufeinanderfolgender Golfschläge gezeigt. Je näher die Gruppierung der Golfbälle ist, desto präziser haben Sie diese Serie von Schlägen getroffen. Je höher der Schläger, desto höher wird aber naturgemäß auch die Ballstreuung. Profis streben einen Wert von 3% an.
Max. Height – Max. Ballflughöhe
Der Wert sagt es bereits, es ist die Spitze der Flugbahn, gemessen am höchsten Punkt über dem Boden. Dies kann besonders beim Driver interessant sein, denn eine zu hohe Flugbahn deutet auf zu hohen Spin hin und beeinträchtigt die Weite.
Weitere Messwerte am Schlägerkopf
Angle of Attack – Treffwinkel
Der Attack Angle sagt aus, aus welcher vertikalen Richtung der Schlägerkopf an den Ball trifft. Bei Schlägen, die man vom Boden spielt, sollte der Attack Angle negativ sein, also von oben nach unten. Somit trifft man zuerst den Ball und danach den Boden. Bei längeren Hölzern und beim Driver gilt das Gegenteil, der Attack Angle sollte positiv sein, also von unten nach oben. Dies sorgt für mehr Länge und weniger Spin.
Face Angle – Winkel der Schlagfläche
Der Face Angle ist wichtig, so beeinflusst er den Seitspin und seitliche Abflugrichtung des Golfballs.. Es ist der horizontale Winkel der Schlagfläche im Treffmoment. Den Face Angle nennt man vereinfacht auch offenes oder geschlossenes Schlägerblatt. Ist auf dem Bildschirm eine negative Zahl zu sehen, ist das Schlägerblatt geschlossen. Bei positivem Wert spricht man von einem offenen Schlägerblatt.
Für einen möglichst geraden Schlag sollte dieser Wert bei null liegen. Wenn man einen Draw oder Fade spielen will, sollte der Wert von Face Angle die Hälfte des Club Path (mit gleichem Vorzeichen) sein.
Club Path – Schwungbahn am Ball
Der Club Path beschreibt den Weg des Schlägers durch den Treffmoment. Vereinfacht gesagt, spricht man entweder man kommt von außen nach innen oder von innen nach außen. Wenn der angezeigte Wert positiv ist, war die Schwungrichtung des Schlägerkopfs von innen nach außen. Ist der Wert negativ, bewegt sich der Schlägerkopf von außen nach innen durch den Ball.
Um einen Draw zu spielen, sollte man von innen nach außen schwingen, bei einem Fade genau anders herum.
Face to Path – Schlagfläche zu Schwungbahn
Der Face to Path ist ein wichtiger Hinweis bei starken seitlichen Flugkurven und beschreibt den Schlagflächenwinkel relativ zur Schwungbahn. Dieses Verhältnis ist die Hauptkomponente bei der Erzeugung des Side Angles und der seitlichen Flugkurve des Golfballs.
Weitere Messwerte am Golfball
Side Angle – Pull, Push und Gerade
Der Side Angle ist auch bekannt als Pull oder Push und die Abweichung von einem geraden Ballflug: der anfängliche horizontale Winkel relativ zur Ziellinie. Der Side Angle kombiniert mit Side Spin bestimmt die endgültige Ballflugbahn und -position relativ zur Ziellinie. Daraus resultieren Schläge wie Draws, Fades, Hooks und Slices.
Side Spin – Seitspin
Der Side Spin ist eine Komponente des Total Spin, der die Krümmung der Ballflugbahn definiert. Er Bezieht sich auch auf die Spin-Tilt-Achse.
Durchschnittswerte auf der PGA Tour
Der Partner der Tour Trackman stellt seine Durchschnittswerte der Tourpros zur Verfügung, was für jeden Golfer sehr interessant ist. Einerseits um einen Anhaltspunkt zu bekommen, was gute Werte sind. Und andererseits einen Vergleich zu bekommen, wo ich aktuell stehe. Gemessen wurden Club Speed, Ball Speed, Smash Factor, Launch Angle, Spin Rate und Carry.
Club Speed | Ball Speed | Smash | Launch Ang. | Spin | Carry | |
---|---|---|---|---|---|---|
Einheit | mph | mph | ° | rpm | yards | |
Driver | 113 | 167 | 1,48 | 10,9 | 2686 | 275 |
3er Holz | 107 | 158 | 1,48 | 9,2 | 3655 | 243 |
5er Holz | 103 | 152 | 1,47 | 9,4 | 4350 | 230 |
Hybrid | 100 | 146 | 1,46 | 10,2 | 4437 | 225 |
3er Eisen | 98 | 142 | 1,45 | 10,4 | 4630 | 212 |
4er Eisen | 96 | 137 | 1,43 | 11 | 4836 | 203 |
5er Eisen | 94 | 132 | 1,41 | 12,1 | 5361 | 194 |
6er Eisen | 92 | 127 | 1,38 | 14,1 | 6231 | 183 |
7er Eisen | 90 | 120 | 1,33 | 16,3 | 7097 | 172 |
8er Eisen | 87 | 115 | 1,32 | 18,1 | 7998 | 160 |
9er Eisen | 85 | 109 | 1,28 | 20,4 | 8647 | 148 |
PW | 83 | 102 | 1,23 | 24,3 | 9304 | 136 |
Durchschnittswerte auf der LPGA Tour
Der Partner der Tour Trackman stellt seine Durchschnittswerte der Projetten zur Verfügung, was für jede Golferin sehr interessant ist. Einerseits um einen Anhaltspunkt zu bekommen, was gute Werte sind. Und andererseits einen Vergleich zu bekommen, wo ich aktuell stehe. Gemessen wurden Club Speed, Ball Speed, Smash Factor, Launch Angle, Spin Rate und Carry.
Club Speed | Ball Speed | Smash | Launch Ang. | Spin | Carry | |
---|---|---|---|---|---|---|
Einheit | mph | mph | ° | rpm | yards | |
Driver | 94 | 140 | 1,48 | 13,2 | 2686 | 218 |
3er Holz | 90 | 132 | 1,47 | 11,2 | 3655 | 195 |
5er Holz | 88 | 128 | 1,47 | 12,1 | 4350 | 185 |
Hybrid | 85 | 123 | 1,45 | 12,7 | 4437 | 174 |
4er Eisen | 80 | 116 | 1,45 | 14,3 | 4630 | 169 |
5er Eisen | 79 | 112 | 1,42 | 14,8 | 4836 | 161 |
6er Eisen | 78 | 109 | 1,39 | 17,1 | 5361 | 152 |
7er Eisen | 76 | 104 | 1,37 | 19 | 6231 | 141 |
8er Eisen | 74 | 100 | 1,35 | 20,8 | 7097 | 130 |
9er Eisen | 72 | 93 | 1,28 | 23,9 | 7998 | 119 |
PW | 70 | 86 | 1,23 | 25,6 | 8647 | 107 |
Durchschnittswerte Amateurgolfer
Leider haben wir nur die Durchschnittswerte für den Driver gefunden. Wir recherchieren aber weiter und vervollständigen diese Liste. Gemessen wurden Club Speed, Ball Speed, Smash Factor, Launch Angle, Spin Rate und Carry.
Club Speed | Ball Speed | Smash | Launch Ang. | Spin | Carry | |
---|---|---|---|---|---|---|
Einheit | mph | mph | 1,48 | ° | rpm | yards |
Driver | 93,4 | 132,6 | 1,42 | 12,6 | 3275 | 204 |
Hallo zusammen.
Ich möchte mir den ES 16 Tour plus zulegen. Gibt es die Möglichkeit das Gerät vorher zu testen?
Mit freundlichen Grüßen
Josef Wenger
Hallo Herr Wenger,
leider nein. Wir sind ein reiner Online-Shop mit Büro und Lager. Da die Nachfrage aber groß ist, überlegen wir, ob wir einen Showroom realisieren können. Dies ist aber noch Zukunftsmusik.
Ihr RocketGolf Team